Bruno Kurz ist ein deutscher Maler. Er arbeitet vorzugsweise auf reflektierendem Untergrund, wie Metall. Dabei kreiert er Gemälde voller Leuchtkraft und Tiefenwirkung – weite Farbfelder mit vagen Landschaftsassoziationen. Sie weisen keinen Bezug zu einem realen Ort auf, sondern geben Stimmungen wieder, schwebend zwischen Stillstand und energetischer Dynamik. Betont horizontale Linien und Flächen verlängern sich optisch über den rahmenlosen Bildrand in die Unendlichkeit und bilden mit vertikalen Farbverläufen ein Perpetuum mobile, bei dem sich die gegenläufigen Bewegungsrichtungen bis zur scheinbaren Ruhe ausbalancieren.
Zur strengen formalen Ästhetik kommt bei Kurz die Auseinandersetzung mit der Stofflichkeit der gewählten Materialien. Der Maler experimentiert mit unterschiedlichen Farbstoffen und -Körpern, verbindet synthetische Elemente, Pigmente, Tinten, Acryl-, Wasser- und Ölfarben oder Harze und Spachtelmasse zu ungewöhnlichen Kombinationen und Farbschichtungen. Aber für Bruno Kurz fängt die Malerei nicht bei der Farbe, sondern bei der Auswahl des Grundes, der Malfläche an. Sie kann für ihn von unterschiedlichstem Material sein, wie zum Beispiel aus Holz, Leinwand, Seide oder Papier. Seit einigen Jahren verwendet der Künstler verstärkt Metallbleche, deren Oberfläche er im Atelier unter anderem mit Schleifmaschinen bearbeitet. So werden später Licht und Farbe unterschiedlich aufgenommen und reflektiert.
„Richtiges Licht gibt es für meine Bilder nicht“, betont der Maler, jeder Lichteinfall, jeder Standortwechsel des Betrachters führt zu einer eigenen Situation, neue Farbtöne und Farbflächen treten hervor – sein Werk scheint sich permanent zu verändern. Dass es dennoch eine ungeahnte Ruhe ausstrahlt, ist das Ergebnis größter formaler Reduktion und Konzentration. Licht macht bei Kurz nichts Gegenständliches sichtbar, sondern verweist neben dem Farbspiel auf die Möglichkeit der Innenschau und Erkenntnisfähigkeit. So schafft der Maler Voraussetzungen für Meditation. Seine Bilder bieten Fluchtpunkte und Räume der Stille: „In der hektischen Welt ist die Stille das Spektakuläre.“ (Galerist Cyprian Brenner)